Seit 50 Jahren Messerschmiedemeister: "Ich wollte nie etwas anderes machen" | Freie Presse - Chemnitz

2022-09-11 22:37:02 By : Mr. Bruce Zhao

Hans-Jürgen Bley aus Limbach-Oberfrohna bekam vor 50 Jahren seinen Meisterbrief als Messerschmiedemeister. Für ihn und seine Frau ist es ein Jahr der Jubiläen.

Das Jahr 2022 ist für Familie Bley aus Limbach-Oberfrohna eines, das gespickt ist mit Jubiläen: Eva Bley begeht ihren 70. Geburtstag, mit ihrem Mann Hans-Jürgen kann sie nach 50 Ehejahren die Goldene Hochzeit feiern, die Schleiferei, die beide führen, besteht im September seit 90 Jahren, und am kommenden Mittwoch bekommt Hans-Jürgen Bley auch noch seinen Goldenen Meisterbrief von der Handwerkskammer Chemnitz überreicht - für 50 Jahre Dienste als Messerschmiedemeister. "Ich bin der letzte Ostdeutschlands", sagt Hans-Jürgen Bley mit Stolz, aber auch ein bisschen mit Wehmut. Denn sein Beruf stirbt nahezu aus.

Die Schleiferei Bley wurde 1932 auf der Hohensteiner Straße in Limbach durch Hans Bley gegründet. Von 1965 bis 1967 bildete er seinen Sohn Hans-Jürgen als seinen Nachfolger aus. "Ich wollte nie etwas anderes machen als mein Vater", erinnert der sich. 1972 legte er die Prüfung zum Messerschmiedemeister ab. Damals boomte der Betrieb. "Wir waren hier in der Region echte Scherenexperten, haben Hunderte aus Chemnitz, Burgstädt, Wittgensdorf und sonst woher geschliffen", erzählt Hans-Jürgen Bley.

Die Scheren wurden als Zuschneidewerkzeuge für die Textilindustrie benötigt. In allen möglichen Größen und Formen kamen die Exemplare regelmäßig zum Schleifen zu den Bleys. Ende der 1970er-Jahre übernahm der Sohn vom Vater das Geschäft und zog zehn Jahre später von der Hohensteiner Straße auf die Weststraße um, wo sich die Schleiferei heute noch befindet.

Die Werkstatt besitzt mehrere Räume mit unterschiedlich großen Schleifsteinen - immer angepasst an die jeweiligen Gegenstände, die der Meister mit seinen Händen über den sich drehenden Stein hält. Anschließend wird das Werkstück mit Filzscheiben poliert. "Man muss bei allem den richtigen Winkel finden. Das hat man entweder im Griff oder eben nicht", sagt Hans-Jürgen Bley. Auf die Frage, wie vielen Scheren er in seinem Leben wohl schon einen neuen Schliff gegeben hat, sagt er nur lachend: "Tausenden! Aber Scherenschleifen ist wie eine Handschrift - man erkennt sofort, wer am Werk war." Ehefrau Eva Bley bestätigt das und fügt hinzu, dass sie früher, als der Schwiegervater noch lebte, sofort sah, ob eine Schere von ihm oder ihrem Mann geschliffen worden war.

Mittlerweile werden nicht nur Scheren in der Schleiferei Bley bearbeitet. Mit der Wende und dem Rückgang der Textilindustrie veränderte sich auch das Aufgabenspektrum für den Handwerksmeister. Heute hält er vor allem Messer über den Schleifstein. Viele Berufsmesser, zum Beispiel für Fleischer oder Köche, werden regelmäßig zu ihm gebracht. "Auch Schiffsköche gehören zu unseren Kunden", erzählt Eva Bley. Die Köche kommen einmal im Jahr in die Limbacher Werkstatt, lassen ihre hochwertigen Messer dort schleifen und nehmen sie dann wieder mit - rund um die ganze Welt. Gartenwerkzeuge, Sägeblätter oder Schlittschuhe vervollständigen die Kundenaufträge.

Viele ihrer Kunden wissen vom 90-jährigen Firmenjubiläum, das im September begangen wird. "Und immer häufiger fragen sie, wie lange es den Laden denn noch gibt", berichtet Eva Bley. Doch auf diese Frage hat das Ehepaar selbst keine Antwort. Hans-Jürgen Bley ist jetzt 73 Jahre alt und plant, das Geschäft noch bis zum 75. weiterzuführen.

Wie es dann weitergeht, steht in den Sternen. "Die Handwerkskammer sucht seit zwei Jahren einen Nachfolger", sagt Bley. Doch die Suche gestaltet sich schwierig. Den Beruf des Messerschmieds, wie Hans-Jürgen ihn gelernt hat, gibt es nicht mehr. "Das heißt jetzt Schneidewerkzeugmechaniker. Die Ausbildung gibt's nur in Bayern, und jedes Jahr kommen dafür auch nur wenige zusammen", so Hans-Jürgen Bley. Die Vorstellung, dass das Familienunternehmen, das vom Vater damals gegründet wurde, nicht weitergeführt werden könnte, macht ihn zwar traurig. Bley sagt aber auch ganz klar: "Der Beruf ist körperlich sehr anstrengend, das kann ich einfach nicht ewig machen."

In diesem Jahr ehrt die Handwerkskammer Chemnitz insgesamt 114 langjährige Meisterinnen und Meister aus ihrem Bezirk mit dem "Goldenen Meisterbrief". Er wird an Handwerkerinnen und Handwerker verliehen, die ihren Meisterbrief seit 50 Jahren haben. Nur ein Teil ist noch im Beruf tätig. Vergeben werden auch 42 "Diamantene Meisterbriefe", die es nach 60 Jahren gibt, sowie acht "Platin-Meisterbriefe" für Handwerkerinnen und Handwerker, die sich seit 70 Jahren Meister oder Meisterin nennen dürfen. Die Feierstunde zur Ehrung findet am 9. August in der Stadthalle Limbach-Oberfrohna statt. (fp)

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