WASHINGTON – Der europäische Entwickler kleiner Trägerraketen, Isar Aerospace, hat mit der französischen Raumfahrtbehörde CNES eine Vereinbarung über den Start seiner Spectrum-Rakete von Französisch-Guayana unterzeichnet.Isar gab am 21. Juli bekannt, dass es ein verbindliches Term Sheet mit CNES unterzeichnet hat, um vom Diamant-Startkomplex im Raumfahrtzentrum Guayana oder CSG in der Nähe von Kourou, Französisch-Guayana, zu starten.Das neue Pad, das zusätzlich zu einem in Andøya, Norwegen, errichtet wird, wird Starts ab der ersten Hälfte des Jahres 2024 beherbergen.In einem Interview sagte Alexandre Dalloneau, Vizepräsident für Mission und Startbetrieb an der Isar, dass die zweite Plattform zusätzliche Starts ermöglichen und Umlaufbahnen bedienen wird, die von Andøya aus nicht zugänglich sind, was Starts in polare und rückläufige Umlaufbahnen unterstützen kann.Das CSG-Pad wird Starts in Umlaufbahnen ermöglichen, die von nahezu äquatorial bis polar reichen.„Es ist ein großer Vorteil für uns, zwei verschiedene Startplätze zu haben.In Europa sind wir der einzige“, sagte er.Er fügte hinzu, dass Isar dadurch auch mit amerikanischen Unternehmen wie ABL Space Systems, Firefly Aerospace und Relativity Space konkurrieren kann, die Fahrzeuge mit ähnlicher Leistung wie Spectrum entwickeln und Zugang zu mehreren Startplätzen haben.Das Diamant-Pad wurde vor mehr als einem halben Jahrhundert für die gleichnamige französische Rakete gebaut, ist aber seit Jahrzehnten inaktiv.CNES arbeitet nun daran, die Einrichtung in einen Standort für mehrere Benutzer für kleine Trägerraketen umzuwandeln, und Isar ist das erste Unternehmen, das die Agentur in einem offenen Wettbewerb ausgewählt hat, um den Standort zu nutzen.CNES wird eine gemeinsame Infrastruktur bereitstellen, sagte Dalloneau, wie Strom, Kommunikation und Sanitär.Isar wird dort dann eine Startrampe und einen Montagehangar für ihre Starts errichten, mit dem Potenzial für andere Unternehmen, dort ihre eigenen Startanlagen zu bauen.Der Standort in Französisch-Guayana kann bis zu 10 Starts pro Jahr unterstützen, genau wie das Andøya-Pad des Unternehmens.Dies wird zum Teil davon abhängen, wie viele andere Startanbieter sich im Diamant-Komplex niedergelassen haben, sowie von anderen Startaktivitäten von Ariane- und Vega-Pads bei CSG.„Ich weiß, dass CNES die Kapazität zum Starten von ihrem Startkomplex aus verbessern möchte“, sagte er.Eine Flugrate von 10 pro Jahr, sagte er, erscheine machbar, „aber es hängt von der Startfrequenz anderer Startanbieter ab.“Das CSG-Pad wird identisch mit dem in Andøya sein.„Wir wollen das Startsystem nicht ändern“, sagte Dalloneau.„Der Bediener im Hangar, der die Trägerrakete zusammenbaut, wird nicht wissen, wo er ist.Er muss die Tür öffnen, um zu sehen, ob es Schnee oder tropisches Wetter gibt.“2022 Spacenews, Inc. Alle Rechte vorbehalten